Kleine Anfrage 17/3676

der Abgeordneten Jutta Blatzheim-Roegler und Pia Schellhammer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Linie Mannheim – Mainz der S-Bahn Rhein-Neckar – Drucksache 17/3901


Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/3676 – vom 31. Juli 2017 hat folgenden Wortlaut:

Im Juni 2017 haben die DB Regio AG bei der Ausschreibung des Landes Baden-Württemberg, des Zweckverbands Schienenpersonen - nahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV RLP Süd) sowie der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) den Zuschlag für den Betrieb der S-Bahn-Linie Mainz – Mannheim als Teil des Los 2 der S-Bahn-Rhein-Neckar erhalten. Geplant ist, dass auf den Linien in Baden-Württemberg und dem südlichen Hessen der Betrieb im Dezember 2020 aufgenommen wird. Der fast ausschließlich in Rheinland-Pfalz liegende Abschnitt zwischen Mannheim und Mainz soll im Dezember 2021 vollständig in das Netz integriert werden.

Bereits ab 2018 sollen modernisierte und barrierefrei umgebaute Fahrzeuge zwischen Mannheim und Mainz eingesetzt werden. Ab Dezember 2021 werden diese Elektrotriebwagen durch die neuen Mireo-Bahnen ersetzt. Die Stationen an dieser Linie sind schon barrierefrei ausgebaut.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:
1. Welche Angebotsverbesserungen sind durch den neuen, ab Dezember 2021 gültigen Vertrag mit der künftigen S-Bahn-Linie zwischen Mainz und Mannheim verbunden?
2. Inwieweit wird nach Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge die Möglichkeit der Fahrradmitnahme verbessert?
3. Wie viel Fahrzeugreserve muss laut Ausschreibung von der DB Regio AG vorgehalten werden, um Ausfälle möglichst zu vermeiden und Kapazitäten für Zusatzangebote, z. B. bei Weinfesten, bereitstellen zu können?
4. Wie wurde in der Ausschreibung der zu erwartenden Nachfragesteigerung Rechnung getragen?
5. Werden die Fahrzeuge ebenfalls in Ludwigshafen gewartet, wodurch Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz erhalten bleiben und weitere geschaffen werden können?
6. Wie wird sich, insbesondere bezogen auf den Fahrplan, die künftige Umsteigesituation in Mainz-Römisches Theater für die Pendler von und nach Frankfurt/Main oder Rüsselsheim gestalten?
7. Welche Konzepte liegen bereits vor bzw. werden von der Landesregierung (ggf. gemeinsam mit den Kommunen und den beiden Verkehrsverbünden VRN und RNN) verfolgt, um das Mobilitätsmanagement vor Ort, beispielsweise durch Carsharing, Bürgerbusse oder Fahrradvermietungen zu verbessern?

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 22. August 2017 wie folgt beantwortet:

Zu Frage 1:
Bereits heute wird im Abschnitt Worms – Mannheim ein täglicher 30-Minuten-Takt auf der Regionalbahnlinie (RB) 42 angeboten. Im Abschnitt Mainz – Worms gibt es bis auf wenige Lücken einen 30-Minuten-Takt montags bis freitags und einen Stundentakt am Wochenende. Zusätzlich gibt es an den großen Stationen ein stündliches Regional-Express-Angebot mit den Linien 4 und 14 zwischen Mainz und Ludwigshafen. Zukünftig wird die S-Bahn Rhein-Neckar auf der Linie Mainz – Mannheim im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Taktes an allen sieben Tagen der Woche im 30-Minuten-Takt verkehren. Zu

Frage 2:
Die Möglichkeiten der Fahrradmitnahme werden sich gegenüber heute verbessern. Stehen in den heute eingesetzten Fahrzeugen der Baureihe ET 425 16 Fahrradplätze pro Fahrzeug zur Verfügung, sind es zukünftig bei den Zügen vom Typ Mireo der Firma Siemens bis zu 26 Fahrradabstellplätze. Insgesamt fünf Mehrzweckbereiche im Fahrzeug bieten großzügige Stellflächen beispielsweise auch für Rollstühle und Kinderwagen.

Zu Frage 3:
Es ist eine Fahrzeugreserve von mindestens 15 Prozent der in der Spitze maximal eingesetzten Fahrzeuge vorgegeben.

Zu Frage 4:
Die Bemessung der Mindestkapazitäten in der Ausschreibung berücksichtigt auf der Strecke Mainz – Mannheim einen weiteren Fahrgastzuwachs.

Zu Frage 5:
Die Wartung erfolgt im Werk Ludwigshafen der DB Regio.

Zu Frage 6:
Die Umsteigesituation in Mainz – Römisches Theater bleibt vorerst bei den Grundtakten grundsätzlich unverändert. Die künftige Gestaltung der Umsteigesituation wird derzeit – auch in Zusammenhang mit Einrichtung des neuen Haltes Gateway Gardens auf der S-Bahn Linie 8 im Bereich zwischen Frankfurt Flughafen und Frankfurt Hauptbahnhof – überprüft.

Zu Frage 7:
Die Gestaltung der Anschlussverkehre in den Kommunen vor Ort ist nicht Bestandteil der Ausschreibung zur S-Bahn Rhein- Neckar. Im Bereich des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN) läuft derzeit die Überplanung des gesamten Busnetzes im Rahmen des ÖPNV-Konzeptes RNN. In diesem Rahmen werden die Anschlüsse zwischen Bus und Bahn in den nächsten Jahren deutlich verbessert. Das Mobilitätsmanagement vor Ort ist auch Aufgabe der beiden Verbünde RNN und Verkehrsverbund Rhein- Neckar (VRN), die in diesem Bereich, insbesondere im VRN, bereits Aktivitäten entfaltet haben.


Dr. Volker Wissing
Staatsminister

 

Hier Drucksache (PDF) herunterladen

zurück

Jutta unterstützt die Aktion als Patin an der IGS Morbach und am Gymnasium Traben-Trarbach. Infos hier>>

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>