Plenarrede

AKTUELLE DEBATTE - Ausdehnung der Rebflächen – zukunftsgerechte Rahmenbedingungen für die rheinland-pfälzische Weinwirtschaft schaffen auf Antrag der Fraktion der FDP - Drucksache 17/2095 -


Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Jetzt kommt die Mosel. Sie hat auch sehr schöne Weine.

(Abg. Christine Schneider, CDU:
Jetzt sind wir alle Weinanbaugebiete und Weinlagen durch!)

Als ich mich auf diesen Tagesordnungspunkt vorbereitet habe, habe ich gedacht: Verdammt noch einmal, die Zeit vergeht doch recht schnell, und ich bin doch schon etwas älter geworden. Ich kann mich tatsächlich noch erinnern– Alex Licht, ich weiß nicht, ob Du dich auch noch daran erinnern kannst –, als wir – – –

(Zurufe von der CDU –Abg. Joachim Paul, AfD: Jetzt wird es interessant!)

– Es waren nicht nur wir beide dabei. Es war auch noch Günter Rösch dabei, ehemaliges Mitglied des Landtags, der der SPD angehört, außerdem Günter Eymael, der dem einen oder anderen bekannt sein dürfte. Das war Ende der 80er-Jahre, Anfang der 90er-Jahre. Wir saßen damals zusammen in Podiumsdiskussionen an der Mosel und hatten mit der Situation der Winzerinnen und Winzer zu kämpfen,die unter den fallenden Preisen und mäandernden Fassweinen zu leiden hatten. Ich bin sehr froh, dass sich diese Situation in den letztenJahren für die Weinbaubetriebe verbessert hat.

Zum einen hat sich erwiesen, dass „viel hilft viel“ nicht immer viel hilft. Es ist gut, dass sich auch die Weinbaubetriebe und die Winzerinnen und Winzer auf Klasse statt Masse besonnen haben. Wenn man sich heute die Weinbauflächen und die Winzerbetriebe anschaut, dann stellt man natürlich fest, die Zahl der Betriebe ist zurückgegangen. Aber der einzelne Weinbaubetrieb verdient heute auch mit kleinerer Fläche nicht weniger, im Gegenteil, sogar mehr. Das heißt, es hat sich in Rheinland-Pfalz viel getan. Die Qualität ist stetig gestiegen. Natürlich droht die Gefahr, wenn wir jetzt zu viel an Rebflächen freigeben, wie es vorallen Dingen die südlichen Länder in Europa fordern, dass die Bemühungen unserer Politik, aber auch unserer Betriebe, Schiffbruch erleiden.

Wir hätten uns auch weniger als 0,3 % Zubau bei der Rebfläche vorstellen können. 0,1 % hätte ich gut gefunden. Aber es war ein Kompromiss. Wir haben auch im Koalitionsvertrag den Kompromiss noch einmal dahin gehend bekräftigt, dass wir uns dafür einsetzen, dass das System der Pflanzrechtgenehmigung auch über 2017 hinaus restriktiv ausgestaltet wird. Ich glaube, dass es sowohl für die Betriebe als auch für die Ressource Natur ein guter Kompromiss ist. Ich weiß, dass die Weinbaukellereien natürlich drängen und nach mehr Menge fragen. Ich denke aber, an der Stelle sollten wir bei unserer Politik bleiben und nicht wieder Gefahr laufen, dass, wenn wir der Liberalisierung die Tore öffnen, die Preise wieder fallen .Es sind auch jetzt noch Weinbauflächen vorhanden, ohne dass man sie völlig neu anlegen muss, zum Beispiel in flacheren Lagen.

Es gibt natürlich eine ganze Reihe von Steillagen, die nicht mehr bewirtschaftet werden. Dort heranzugehen, ist sicher die richtige Politik. Frau Kinkel hat es gesagt, es gibt tatsächlich einen Vollernter für Steillagen, der schon hoch gelobt worden ist. Im Übrigen haben die Forscher auch Unterstützung aus dem entsprechenden Ministerium bekommen. Ich glaube, dass dies tatsächlich im Steillagenweinbau noch einmal zu einer Wende führen wird. Natürlich ist diese kräfteraubende und auch teure Arbeit inden Steillagen besonders anspruchsvoll: Wenn es da jetzt eine mechanische Hilfe gibt, warum nicht. Man kann das an der Stelle sicher nochmal weiterentwickeln.

Im Großen und Ganzen glaube ich, dass wir in Rheinland-Pfalz – sowohl was die Qualität, aber auch was die derzeitige Weinbaupolitik betrifft – gut aufgestellt sind. Wir haben in dem Bereich in der letzten Legislaturperiode gar nicht anders agiert, als wir es jetzt machen. Es ist wieder ein Beispiel dafür, wie gut das Ministerium – auf guten Grundlagen selbstverständlich – fortgeführt wird. Insofern freue ich mich, dass wir auch in Zukunft weiter daran arbeiten werden.

(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP
– Abg. Christian Baldauf, CDU: Die müssen es aber nötig haben!
– Zuruf der Abg. Frau Christine Schneider, CDU)

 

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