Plenarrede

AKTUELLE DEBATTE - Starkes Handwerk als Fundament des Mittelstands – Wirtschaft in Rheinland-Pfalz auf Erfolgskurs auf Antrag der Fraktion der FDP – Drucksache 17/6040


Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Unbestritten ist der Mittelstand der Faktor, der einen beträchtlichen Beitrag zu dieser guten Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz beiträgt, auch zur guten Beschäftigungslage. Innerhalb des Mittelstands – eben sind von Zahlen genannt worden – hat das Handwerk noch einmal einen besonderen Stand.

Wer in den letzten Jahren versucht hat, zumindest kurzfristig Handwerkerinnen oder Handwerker zu bekommen, wird erlebt haben: Die Bücher sind gut gefüllt! Das Handwerk hat eben auch aufgrund seines hervorragenden Rufes und seiner hohen Kompetenz einen sehr großen Beitrag daran, dass die Beschäftigungslage in Rheinland-Pfalz so ist, wie sie ist, nämlich gut.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei SPD und FDP)

Ein Ziel der Wirtschaftspolitik, das die Landesregierung verfolgt, ist natürlich auch, die Wettbewerbsfähigkeit besonders der kleinen und mittleren Unternehmen im Land zu stärken und sie auch bei den großen Herausforderungen, die die Zukunft bereithält, wie zum Beispiel Fachkräftesicherung, wie zum Beispiel die Energiewende, die Digitalisierung oder auch die Globalisierung, zu unterstützen.

An der Stelle möchte ich schon ganz kurz dem morgigen Tag vorgreifen. Das spielt sich nämlich nicht nur hier im Land ab. Die Abteilung Außenwirtschaft im Wirtschaftsministerium legt einen großen Wert darauf, die Chancen, die sich gerade unseren kleinen und mittelständischen Unternehmen auch im Ausland bieten, sehr gut zu begleiten. Kürzlich war eine Wirtschaftsdelegation in Asien, und zwar in China und Vietnam.

Ich habe von den Unternehmerinnen und Unternehmern ein großes Lob für das gehört, was die Landesregierung an Unterstützung gerade für diesen Bereich unserer Wirtschaft bereithält. Morgen kommen wir sicherlich noch einmal ausführlicher zu dem Thema. Aber ich finde, das kann man an dieser Stelle schon einmal sehr gut erwähnen.

Die Handwerker haben zu tun. Sie suchen Nachwuchs. Im Übrigen suchen auch andere mittelständische Unternehmen dringend Nachwuchs. Insofern ist es zu begrüßen, dass inzwischen auch in den Schulen und Gymnasien für das Handwerk offensiv geworben wird. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, Herr Dr. Bollinger, als Sie vor dem Akademisierungswahn so gewarnt und sich auf die Fahnen geschrieben haben, dass Sie es waren, die den Meisterbrief als Erste im Landtag thematisiert hätten. Tatsächlich gab es schon ein Leben in der Landesregierung, bevor die AfD 2016 in den Landtag gezogen ist.

(Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Aber kein intelligentes! – Heiterkeit des Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das ist arrogant! Ihr Intelligenzbolzen!)

Wir haben uns auch in der letzten Legislaturperiode gerade mit den drohenden Umschwenkungen des Meisterbriefs ausführlich beschäftigt.

Die Sicherung des bedarfsgerechten Fachkräftenachwuchses ist für die Landesregierung ein wichtiges Thema. Das zeigt auch das Engagement des Ovalen Tisches seit mehreren Jahren – dieser Ovale Tisch bringt alle Player und Playerinnen an einen Tisch –, um zu sehen, wie wir Rheinland-Pfalz zukunftsfest machen können, wie wir also dafür sorgen können, dass wir in den verschiedenen wirt- schaftlichen Bereichen im Handwerk gutes Nachwuchspotenzial, gute Nachwuchskräfte schulen und diese Berufe auch attraktiv machen können.

Unser Bundespräsident, Herr Steinmeier, hatte sich vor einigen Tagen mit Verbänden und Kammern in Düsseldorf getroffen und dafür geworben, dass diese beruflichen Bildungszweige und das Handwerk mehr Wertschätzung erfahren sollten. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen – ich weiß nicht, wer sich traut, mir zu widersprechen –,

(Vereinzelt Heiterkeit im Hause)

wir sind in Rheinland-Pfalz ein Bundesland, das tatsächlich diese Wertschätzung von handwerklichen Berufen gar nicht erst lernen muss oder sich besonders noch einmal auf die Fahne schreiben muss. Das wird hier gelebt.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei SPD und FDP)

Wie hoch und wie gut die Ausbildungsergebnisse sind, kann jeder erleben, der einmal bei einer solchen Meisterfeier dabei war oder sich einmal die Mühe gemacht hat, zum Beispiel die Arbeiten von Technikerinnen oder Technikern durchzulesen, wenn man es kann. Gerade wenn sie technisch sind, ist schon etwas Denken Voraussetzung.

(Glocke der Präsidentin)

Das hat eine sehr hohe Qualität und leistet seinen Beitrag, dass Rheinland-Pfalz wirtschaftlich so gut aufgestellt ist, wie dies der Fall ist.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei SPD und FDP)

 

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