Plenarrede

Agrarbericht 2019 Besprechung des Berichts der Landesregierung (Drucksache 17/9766) gemäß Beschlussdes Landtags vom 12. Oktober 1989 zu Drucksache 11/3099


Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Die Landwirtschaft ist für Rheinland-Pfalz nicht nur von wirtschaftlicher Bedeutung, sondern sie hat auch einen wichtigen kulturellen Faktor. Das haben wir schon öfter parteiübergreifend im Landtag festgestellt.

Die Kollegen haben bezüglich der Zahlen schon die wesentlichen Punkte dargestellt. Bei der Analyse des Berichts im letzten Jahr war es genauso wie in diesem Jahr, immer weniger Betriebe bewirtschaften immer größere Flächen. Die Einkommenssituation in der gesamten Landwirtschaft ist nach wie vor nicht zufriedenstellend, auch wenn sie sich im letzten Jahr deutlich verbessert hat. Es geht jetzt wieder bergauf.

Das Einkommen, das diejenigen, die unsere Lebensmittelerzeugen und dabei sozusagen Tag und Nacht im Einsatz sind, verdienen, spiegelt oft nicht das wider, was sie an Arbeit leisten.

Im Bericht steht, wir haben Fortschritte gemacht. Zum Beispiel im Bereich der Digitalisierung ist Rheinland-Pfalz auf einem guten Weg. Ich würde sogar sagen, wir sind ander Spitze. Unsere GeoBox erfreut sich auch andernorts inzwischen großem Interesse. Damit besteht mithilfe der Digitalisierung ein großes Potenzial für eine umweltschonende Landwirtschaft; denn wenn zum Beispiel durch die Verknüpfung der Daten der Wasserbehörden mit denen der Landwirte leichter Ausschlussgebiete zu erkennen sind, dann ist das in unserem Sinne.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Diskussion verweisen, die wir vor der Sommerpause hatten. Es ging um den Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft. Ich hoffe, dass wir dort bald einen Schritt weiterkommen.

Wesentlich möchte ich mich auf zwei Punkte konzentrieren. Das sind der Bereich des ökologischen Anbaus und die Abhängigkeit der Landwirtschaft und des Weinbaus von klimatischen Veränderungen. Lassen Sie mich einige Punkte zur ökologischen Landwirtschaft sagen. Sie finden das in dem Bericht ab Seite 51 bezüglich Rheinland-Pfalz.

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche ist auch im letzten Jahr wieder gestiegen. 10,5 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist ökologische Landwirtschaftsfläche.

Das ist ein Rekord in Rheinland-Pfalz, und zwar sowohl bezüglich der Fläche als auch der Anzahl der Betriebe. Inzwischen sind es 1.574 Betriebe.

Das starke Wachstum im letzten Jahr ist darauf zurückzuführen, dass sich verstärkt Ackerbau- und Gemüseanbaubetriebe für eine Umstellung auf ökologischen Landbau entschieden haben. Der Bericht stellt auch fest, die Nachfrage nach ökologisch erzeugtem Gemüse ist nach wie vor größer als das, was von Landesseite geliefert werden kann. Von daher ist da noch Luft nach oben.

Bemerkenswert finde ich den Fortschritt beim biologischen Anbau von Zuckerrüben. Im Moment ist es so, dass 90 % des ökologisch angebauten Zuckers importiert wird. Wir bauen in Rheinland-Pfalz auf rund 300 Hektar an. Deswegen ist es von großer Bedeutung – Zuckerrüben sind immer eine schwierige Frucht –, dass es gelungen ist, den Ökobereich zu stärken.

Ich komme zum Öko-Weinbau. Ich komme von der Mosel, auch dort boomt der Öko-Weinbau. Dieser wird nachgefragt. Wir haben an der Mosel – nicht nur dort, sondern überall in Rheinland-Pfalz – hervorragende Weine. Das will ich gar nicht infrage stellen. Ich erlebe es direkt mit, wie Quereinsteiger oder junge Winzer sagen, wir machen direkt Öko-Weinbau. Die Spitzenweingüter, die ganzen VDPler, die Mitglieder des Verbands Deutscher Prädikats-und Qualitätsweingüter, haben sich schon dafür entschieden.

Wenn wir über die Landwirtschaft und die Zukunft reden, finde ich es wichtig, dass in der Ausbildung das spezielle Wissen über Öko-Landbau und ökologische Bewirtschaftung in den Lehrplänen stärker verankert wird. Es gibt bereits erste Schritte bei den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum. Das ist noch ausbaufähig.

(Glocke des Präsidenten)

Ich komme zum Bereich Klima. Das Fazit ist eigentlich in einem Satz gezogen, den ich zum Schluss sage. Die ökologische Landwirtschaft trägt deutlich dazu bei, den atmosphärischen Kohlenstoff zu reduzieren und die Böden durchlässiger zu machen.

(Zuruf des Abg. Joachim Paul, AfD)

Ich grüße die Präsidenten und würde mir wünschen, dass vielleicht im nächsten Jahr die Herrenriege von einer Frau bereichert wird.

Danke schön.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei SPD und FDP)

 

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