Plenarrede

Artenvielfalt durch Landbewirtschaftung – Drucksache 17/9806


Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Auch wir haben erfreut festgestellt, dass das Thema „Artenvielfalt“ bei der CDU jetzt offensichtlich einenso großen Stellenwert bekommen hat,

(Abg. Martin Brandl, CDU: Schon immer hatte!)

wie es ihm unserer Meinung nach auch angemessen ist.

Ein guter Zuruf, das sei schon immer so gewesen. Dann würde ich ganz gerne einmal auf eine Situation zurückblicken, die noch keine zwei Jahre her ist. Da hatten die Grünen eine Aktuelle Stunde zum Thema „Bienensterben“ und zum Thema „Bedrohungen der Artenvielfalt“. Ich habe einmal im Protokoll nachgelesen. Ihr Kollege Billen äußerte sich in seinem Redebeitrag in der Art, dass er fragte, ob wir nichts Aktuelleres hätten oder ob wir nicht doch die Wichtigkeit der Biene übertreiben würden. Dieses Thema läge doch weit unter unserem Niveau. Es gipfelte in der Überheblichkeit, ob wir Karneval hätten. Alles nachzulesen im Landtagsprotokoll.

Insofern freuen wir uns jetzt, dass offensichtlich dieses Thema, das für uns Grüne schon immer von hoher Wichtigkeit war, jetzt auch bei der CDU an Wichtigkeit gewonnen hat, dies zu Recht.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und vereinzelt bei der SPD)

Zu Recht, denn die aktuellen Zahlen des Weltartenschutzrates der Vereinten Nationen aus diesem Jahr zeigen deutlich, wie dringend unser Umgang mit der Natur zu überdenken ist. Allein in Deutschland ist nach diesem Bericht rund ein Drittel der bekannten 72.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in seinem Bestand bedroht. Gründe sind unter anderem die Klimaerwärmung, aber natürlich auch die Frage, wie wir in der Landwirtschaft mit Pestiziden und mit Eingriffen umgehen.

Sie wissen, uns Grünen ist es ganz wichtig, dass wir Ökologie und Ökonomie, Artenvielfalt und Landwirtschaft zusammenbringen, und zwar in der Weise, dass eine naturnahe Anbaumethode und eine naturnahe Bearbeitung unserer Meinung nach natürlich das ist, was am ehesten hilft, wenn es darum geht, das Artensterben einzudämmen.

Es gibt auch gute Beispiele hierfür im Land, um dieses Verständnis der Gesellschaft nahezubringen. Ich möchte nur auf die Aktion „Lebendige Moselweinberge“ des DLR Mosel verweisen. Wir haben schon öfter darüber gesprochen.

Das ist genau das, was zeigt, wie man Artenvielfalt in einer bewirtschafteten Landschaft auch nach vorne bringen kann.

Wenn ich eben die Zahlen genannt habe, so ist Rheinland-Pfalz davon nicht unberührt. Aber wir sind der Überzeugung, dass gerade die Landwirtschaft durch ihre Bewirtschaftungsweise sehr viel zur natürlichen Artenvielfalt beitragen kann. Der ökologische Landbau macht es deutlich.

Wir haben vorgestern im Plenum den Agrarbericht diskutiert. Im „LANDWIRT“ – das ist auch einer der Kritikpunkte in Ihrem Antrag bzw. an den Fragen – kam heraus, dass die ökologische Landwirtschaft, die Biolandwirtschaft inzwischen 10,5 % der Produktion inne hat und diese Zahlen steigend sind. Deswegen glauben wir auch, dass wir die vorhandenen Förderprogramme, die die Koalition beschlossen hat, gut nutzen.

Wir können gerne in den Ausschüssen weiter darüber diskutieren. Wie gesagt, es ist für uns Grüne ein Herzensthema. Für die Koalition ist es auch angesichts der im Haushalt eingestellten Mittel ebenfalls ein wichtiges Thema.

Insofern freuen wir uns über jeden, der das auch so sieht und da mitmachen möchte.

Danke schön.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENund bei der SPD)

 

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Jutta unterstützt die Aktion als Patin an der IGS Morbach und am Gymnasium Traben-Trarbach. Infos hier>>

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