Plenarrede

Berufliche Fortbildung als gleichwertige Alternative zum ersten akademischen Abschluss – Drucksache 17/9224


Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Den Antrag der Ampel-Fraktion leiten wir ein mit der klaren Aussage, dass das prioritäre Ziel der rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Bildungspolitik die Gleichstellung, die Gleichwertigkeit des ersten akademischen Abschlusses zur beruflichen Fortbildung ist. Das heißt, wir bekennen uns ganz klar dazu, dass jede und jeder nachseinen Möglichkeiten eine Bildung erhält, die er erfolgreich abschließen kann und die wir in vielfältiger Weise als Land unterstützen.

(Abg. Cornelia Willius-Senzer, FDP:Richtig!)

Gerade bezüglich der beruflichen, der dualen Ausbildung, denke ich, ist in den Wortbeiträgen klar geworden, dass sich die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Bildungspolitik nicht zu verstecken braucht, sondern innerhalb der Bundesländer an vorderster Stelle steht.

Es ist nicht nur das Monetäre, was man den Ausbildungswilligen zugutekommen lässt. Es sind auch die Rahmenbedingungen, in die Rheinland-Pfalz eine Menge Geld steckt.

Ich will Ihnen ein Beispiel nennen. Das Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Trier wurde nicht nur saniert, sondern komplett neu aufgestellt, und zwar mit erheblicher Unterstützung des Landes. Es ist – das sind die Worte des HWK-Präsidenten Axel Bettendorf – inzwischendas modernste Bildungszentrum Europas. Es hat auf 10.000 m² 400 Werkstatt- und 200 Unterrichtsplätze. Es ist im Passivhausstandard gebaut und damit – auch Originalton Herr Bettendorf – ein leuchtendes Beispiel für die gute Ausbildungssituation in Rheinland-Pfalz.

Die Rahmenbedingungen haben sich die Ampelfraktionen und die Landesregierung auf die Fahnen geschrieben. Insofern ist es ein Hohn, wenn hier behauptet wird, die Ampelfraktionen und die Landesregierung würden diejenigen, die eine duale Ausbildung machen wollen, im Regenstehen lassen.

Wir stehen ohne Wenn und Aber zur dualen Ausbildung und zu Handwerksberufen. Die Kollegin Wieland von der CDU hat auch gesagt, dass Sie ohne Wenn und Aber dahinterstehen. Aber ich muss sagen, Sie stehen auch dahinter, ohne irgendwelche Konsequenzen tragen zu wollen.

Es ist immer wohlfeil, wenn man versucht, die Aufgaben, die zum Teil der Bund übernehmen muss, auf das Land abzuwälzen, in dem man keine Verantwortung hat. Die haben Sie seit Jahrzehnten nicht. Das ist kein Argument, was ich gelten lasse.

Ich will Ihn gerne sagen, dass wir ein Landesprogramm zur Steigerung der Attraktivität der dualen Ausbildung anbieten. Das geht von der Woche der Berufsbildung bis zu außerschulischen Berufsorientierungsmaßnahmen in den Ferien. Wir haben Ausbildungsbotschafter, Coaches für betriebliche Ausbildung der Handwerkskammern. Wir haben eine Förderung der überbetrieblichen Berufsbildungszentren. Das ist ein ganz wichtiger Beitrag dazu, dass das, was wir uns als Land auf die Fahnen geschrieben haben, nämlich dass keiner ohne Ausbildung aus der Laufbahn aussteigt, unterstützt wird. Das unterstützen wir ebenfalls.

Wir haben die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk. Wir haben das Programm „Handwerk attraktiv“.

Wenn mir jetzt noch jemand sagen würde, dass uns als regierungstragende Fraktionen und als Land diese ganzen Aspekte nicht wichtig wären, dann weiß ich nicht, wann sie zugehört haben.

Wir haben schon in der ersten Runde darauf hingewiesen und im Ausschuss darüber diskutiert, dass es das Ziel ist, die Gleichwertigkeit der Abschlüsse herzustellen, dass also ein Abschluss in der Hochschule als Bachelor oder ein Abschluss als Geselle, als Meister für uns als Land eine hohe Bedeutung hat. Wir brauchen alle Qualifikationen. Deswegen finde ich es etwas schade und es ist überhaupt nicht zu verstehen, dass unterschwellig versucht wird, das eine gegen das andere auszuspielen. Das ist völliger Blödsinn.

(Glocke des Präsidenten)

Für unseren guten Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz auf dem Weltmarkt sind beide Ausbildungsgänge wesentlichund wichtig. Wir tun alles dafür, um den Auszubildendenund den Studierenden die besten Möglichkeiten zu schaffen. Wir erwarten das auch vom Bund.

Danke.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENund bei SPD und FDP)

 

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