Projekt "Leises Rheintal"

Zuviel Bahnlärm am Mittelrhein

Für die Bewohner des Mittelrheintals sind die Ergebnisse der jetzt vorgestellten Studie der Umwelt- und Verkehrsministerien von Rheinland-Pfalz und Hessen zur Bahnlärmbelastung keine Überraschung: Am Rhein ist es laut. Zu laut. Bis zu fünf Mal pro Nacht wachen Anwohner auf, bedingt durch den Lärm der Güterzüge und den von ihnen erzeugten Erschütterungen. Mit dem 10-Punkte-Prgramm "Leises Rheintal" formulieren die hessischen und rheinland-pfälzischen Politiker Forderungen an die Bundesregierung, um am Mittelrhein ökologisch sinnvollen Güterverkehr und Lebensqualität in Einklang zu bringen.


Wie laut ist zu laut?

Umweltministerin Ulrike Höfken und ihre hessische Amtskollegin Lucia Puttrich haben am Montag in Bingen den Bahnlärmindex für das Mittelrheintal vorgestellt. Der Index ist Teil des 10-Punkte-Programms „Leises Rheintal“ und bildet Belästigungen und Schlafstörungen durch Bahnlärm zwischen Koblenz und Mainz/Wiesbaden, in Rheinhessen sowie im Rheingau ab. Die Wirksamkeit  künftiger Lärmschutzmaßnahmen lässt sich anhand der neuen Daten genauer als bisher beurteilen.

„Die Berechnungen zeigen, dass die Aussage der Bahn, mit den durchgeführten Schallschutzmaßnahmen sei das Ziel des Nationalen Verkehrslärmschutzpaketes, den Lärm mindestens zu halbieren, bereits weitgehend erreicht, mit der Wirklichkeit im Rheintal wenig zu tun hat“, so Puttrich und Höfken. Allein auf der rechtsrheinischen Strecke verursachen pro Nacht mehr als 120 Güterzüge einen Spitzenpegel von über 100 dB(A). Trotzdem soll der Schienengüterverkehr auf der Rheinstrecke als Teil des europäischen Korridors Rotterdam – Genua weiter wachsen.

10-Punkte-Programm

Die Umsetzung der Forderungen an die Bundesregierung „Leises Rheintal“ mit u.a. Umrüstung auf lärmarme Bremssysteme, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Erweiterungen im Erschütterungsschutz unterstützten die GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz. Jutta Blatzheim-Roegler sieht die Länderübergreifende Maßnahme als ersten Schritt in die richtige Richtung. Eine solch starke Zusammenarbeit ist auch beim Fluglärm anzustreben, welcher hessische wie rheinland-pfälzische Bewohner des Rhein-Main-Gebiets gleichermaßen belastet.



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