Plenarrede

AKTUELLEN DEBATTE - Erntesituation in Rheinland-Pfalz angesichts des extremen Wetters im Jahr 2016 auf Antrag der Fraktion der FDP - Drucksache 17/941 -


Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnenund Kollegen!
Das Wetter! Laut dem Deutschen Wetterdienst war der Sommer 2016 der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen 1880. So viel zur Statistik. Wir sind überzeugt, dass das Sommerwetter nicht nur allein verschiedenen Wetterphänomenen wie El Niño und einer sehr schwierigen Lage über Europa zu verdanken war, sondern dass auch der Klimawandel dazu beiträgt, dass unsere Sommer und auch die Winter anders werden, nicht nur heißer, sondern auch feuchter. Genau das ist natürlich etwas, was für die Pflanzen eine sehr schwierige Stresssituation ist.

Wir haben gerade im Juni erlebt, wie Unwetter plötzlich und ohne Vorwarnung über das Land kommen. Anders als früher, sagen wir einmal in den letzten 20 Jahren, sind die Hochwasserrisiken verschoben worden von den gängigen Flüssen wie Rhein und Mosel. Da weiß jeder, da gibt es ab und zu Hochwasser, damit können die Leute auch umgehen. Aber eben auch die kleineren Bäche haben 2016 besonders viel Hochwasser gehabt.

Ich erinnere mich, in Stromberg im Hunsrück beispielsweise hat ein kleiner Bach das halbe Dorf zerstört. Das sind tatsächlich Folgen auch des Klimawandels. Da gibt es im Grunde nur eines, was wir als Menschen tun können. Wir müssen nämlich sehen, dass wir die Folgen des Klimawandels ein Stückweit zurückdrehen und erst einmal begrenzen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und vereinzelt bei der SPD)

Da ist natürlich ein ganz wesentliches Element auch, wie wir Energien fördern. Deswegen ist das Plädoyer von uns Grünen für die erneuerbaren Energien im Grunde ein Muss für diese Gesellschaft; denn nur mit Kohlekraft – über Atomstrom wollen wir gar nicht reden – ist das Klima nicht zu retten. Hagel, Starkregen, Druckwasser, Überschwemmungen, Staunässe hatten natürlich zur Folge, dass auf den Äckern die Früchte und das Grünland untergegangen sind. Gemüse, die Kartoffeln, Obst, Wein, alles wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Zum Teil sind wirklich dramatische Verluste zu verzeichnen gewesen, seien es die Weinrebenanbaugebiete, auch bei uns an der Mosel, aber auch in Rheinhessen und an der Ahr, der Futteranbau in den Mittelgebirgsregionen und in der Westpfalz, die verschiedenen Gemüse- und Kartoffelsorten in der Vorderpfalz und natürlich auch das Obst, vor allen Dingen Stein- und Beerenobst. Hier wurde eben ein bisschen kritisch gesagt, na ja, der Ökolandbau, das hat man ja auch gesehen, der reißt esdann auch nicht.

Aber ja, ich sage, natürlich reißt es derÖkolandbau auf die Dauer, weil er keine Böden in dem Maße verdichtet, weil er anders von der Arbeit her die Böden behandelt und weil es langfristig in der Fruchtabfolge für die Böden besser ist. Deswegen setze ich auch darauf, dass wir vermehrt ökologischen Landbau haben. Das muss überhaupt nicht gegen den konventionellen Landbau sein, wir müssen das natürlich auch in guter Zusammenarbeit machen.

(Zuruf der Abg. Julia Klöckner, CDU)

Frau Klöckner, wir hatten hier schon einmal darüber die Rede, als es um den Ökowein ging. Es sind mehr und mehr Winzer, gerade auch bei uns an der Mosel, die auf Bio- und Ökoweinbau umgestiegen sind. Der VDP – diese Organisation kennen Sie auch, das ist die Vereinigung Deutscher Prädikatsweingüter – setzt inzwischen ausschließlich auf Öko-Weinbau. Die Maßnahmen, die die Landesregierung bei diesen erheblichen Wetterphänomenen und Wetterschäden unternommen hat, und zwar sehr schnell und sehr stringent, sind zu begrüßen.

Beide Ministerien – das Umweltministerium mit dem ökologischen Landbau als ein Teil und eben auch Herr Dr. Wissing mit seinem Ministerium – haben gezeigt, wie handlungsfähig diese Landesregierung auch in einer solchen Krisensituation ist.

(Glocke des Präsidenten)

Danke schön.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,der SPD und der FDP)

 

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Jutta unterstützt die Aktion als Patin an der IGS Morbach und am Gymnasium Traben-Trarbach. Infos hier>>

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