Pressemitteilung

Pressedienst 112 / 2018
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz

Frauennotrufe: Unersetzliche Hilfe bei Gewalttaten

Die Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jahr rund 6.000 Beratungsgespräche mit 2.000 Hilfesuchenden geführt. Das hat die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe am heutigen Dienstag mitgeteilt. Dazu erklären der Vorsitzende der GRÜNEN-Landtagsfraktion, Dr. Bernhard Braun, und die frauenpolitische Sprecherin, Jutta Blatzheim-Roegler:

„Die Zahl von mehr als 2.000 Hilfesuchenden, die im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz die Frauennotrufe kontaktiert haben, belegt, wie unersetzlich dieses Beratungsangebot ist. Dass vor allem von sexualisierter Gewalt betroffene Mädchen und Frauen oder deren Angehörige die Hilfe in Anspruch nehmen, verdeutlicht erneut ein geschlechterbezogenes Machtgefälle, aus dem wir uns trotz vieler emanzipatorischer Errungenschaften noch nicht befreien konnten.

Besonders alarmierend ist, dass es sich bei den Tätern meist um Personen aus dem Familien- und Bekanntenkreis der Opfer handelt. Auch wenn Gewalt in engen sozialen Beziehungen meist hinter verschlossenen Türen geschieht, dürfen wir als Gesellschaft und als Politikerinnen und Politiker die Augen vor diesem drängenden Thema nicht verschließen.

Die Arbeit der Frauennotrufe ist ein essenzieller Baustein, um traumatische Erlebnisse verarbeiten und rechtliche Schritte einleiten zu können. Neben der wichtigen Bewältigungsarbeit, die etwa Notrufe und Frauenhäuser leisten, müssen wir auch in die Präventionsarbeit investieren, um so viele Taten wie möglich zu verhindern, bevor sie geschehen.

Unser besonderer Dank gilt den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Frauennotrufe, Frauenhäuser und Interventionsstellen, die sich jeden Tag dieser anspruchsvollen und oftmals belastenden Aufgabe stellen. Wir GRÜNEN haben uns immer gegen Gewalt an Frauen und für eine gezielte Förderung der Hilfs- und Beratungsangebote stark gemacht. Weil diese Arbeit auch weiterhin unsere Unterstützung verdient, wird es im Doppelhaushalt 2019/20 Mittel für ein weiteres Frauenhaus in Rheinland-Pfalz geben.“

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