Pressemitteilung

Pressedienst 24 / 2020
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz

Starke Frauen: Wir brauchen neue Vorbilder für echte Gleichstellung

Welches Geschlechterbild braucht eine Gesellschaft für echte Gleichstellung? Was können wir gegen den alltäglichen Sexismus tun, den Frauen ständig erleben? Wie verhindern wir, dass Männer in Machtpositionen Frauen sexuell missbrauchen? Anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages laden die GRÜNE Landtagsfraktion und ihre frauenpolitische Sprecherin Jutta Blatzheim-Roegler heute unter dem Motto „Starke Frauen“ zu einer Diskussionsveranstaltung ein. Dabei sind die rheinland-pfälzische Frauenministerin Anne Spiegel und die Schriftstellerin Jagoda Marinić, die anschließend aus ihrem Buch „Sheroes. Neue Held*innen braucht das Land“ lesen wird.

Mit ihrem Buch liefert Jagoda Marinić einen Kommentar zur deutschen Metoo-Debatte. Marinić kritisiert, dass #Metoo hierzulande im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern und den USA kaum Wirkung entfaltet habe. Ihr Werk ist ein Plädoyer für neue Vorbilder, weibliche wie männliche, die durch ihre Stärke und ihr Handeln schon heute die realen Möglichkeiten eines neuen Geschlechterverhältnisses leben. Denn um eine wirkliche Verbesserung der Lebenssituation von Frauen zu erreichen, muss sich die gesamte Gesellschaft verändern. Angefangen mit dem Verhältnis zwischen Frau und Mann.

Frauenministerin Anne Spiegel betont: "Es geht vor allem darum, immer wieder ein Zeichen gegen Sexismus zu setzen. Wir brauchen Räume für einen sachlichen und öffentlichen Diskurs, sowohl über den gesellschaftlichen Umgang mit Sexismus als auch über die Strukturen, in denen Frauen ausgenutzt, diskriminiert und missbraucht werden. Das Ziel ist eine Veränderung all jener Bereiche, die Sexismus derzeit noch ermöglichen. Dafür müssen wir die Kultur des Schweigens brechen und Verantwortung zuordnen."

Jutta Blatzheim-Roegler ergänzt: „Starke Frauen gibt es in allen Lebensbereichen: Beruf, Familie, Ehrenamt – Frauen halten den Laden am Laufen. Aber es sitzen noch immer kaum Frauen in den Vorständen großer Konzerne, noch immer bekommen Frauen weniger Lohn als Männer, selbst wenn sie die gleiche Arbeit leisten. Noch immer ist es in einem Großteil der Familien selbstverständlich, dass Frauen mit kleinen Kindern zu Hause bleiben oder in Teilzeit arbeiten, trotz spürbar negativer Folgen für ihre Karriere und die Höhe ihrer Rente. Dagegen gilt es zu streiten. Denn besonders im Berufsleben sind Frauen längst nicht gleichgestellt. Im Gegenteil: Noch immer gibt es ein männlich-weibliches Machtgefälle. Frauen werden von Vorgesetzten oder Kollegen herabgewürdigt, ausgenutzt, sexuell belästigt, im schlimmsten Fall sogar vergewaltigt. Das sind keine Einzelfälle, es ist ein strukturelles Problem, das in unserer Gesellschaft viel zu häufig kommentarlos hingenommen und verharmlost wird. Die Metoo-Debatte hat hier den Finger in die Wunde gelegt und offenbart, wie viele Frauen diesen Machtkonflikten in einem Abhängigkeitsverhältnis täglich ausgesetzt sind – und das keineswegs nur in der Filmbranche. Doch die Diskussion ist viel zu schnell wieder abgeebbt. Dagegen müssen wir lautstark unsere Stimme erheben.“

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Jutta unterstützt die Aktion als Patin an der IGS Morbach und am Gymnasium Traben-Trarbach. Infos hier>>

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