Pressemitteilung

Wahlkreisbüro Jutta Blatzheim-Roegler, MdL

 

Öffentliche Informationsveranstaltung zu PFT-Belastungen in Binsfeld – Untersuchungen müssen fortgeführt werden!

Auf Einladung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) fand eine Informationsveranstaltung zur Belastung durch Perflurierte Tenside (PFT) in  Kanalisation, Bächen  und Angelgewässern von Binsfeld in der Ortsgemeinde statt. PFT sind in zahlreichen Gewässern, vor allem in der Nähe von Industrieanlagen und Flughäfen zu finden, in Binsfeld allerdings mit besonders hohen Werten. Hierzu hatte es bereits im Frühjahr eine Kleine Anfrage im Landtag (DRS 16-3469) der regionalen Landtagsabgeordneten Jutta Blatzheim-Roegler und des umweltpolitischen Sprechers der grünen Landtagsfraktion, Andreas Hartenfels, gegeben.  Im Frühsommer fand dann  auf Initiative der grünen Abgeordneten Jutta Blatzheim-Roegler und Dietmar Johnen ein Treffen mit den Bürgermeistern der anliegenden Gemeinden, Verbandsgemeinden und Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord vor einigen Wochen statt. Dabei wurde eine umfassende Information über die vorliegenden Untersuchungsergebnisse in einer Bürgerversammlung vereinbart.

Auf der Bürgerversammlung am 30.09.2014 wurden nun umfassend Untersuchungsergebnisse und Maßnahmeempfehlungen der Bevölkerung vorgestellt. „Das Wichtigste ist jetzt, zügig die Ursachen der PFT-Ausbringung zu finden“, so Jutta Blatzheim-Roegler. „Dass die EU mittlerweile die Nachweisgrenze von PFT drastisch verringert hat, kommt zwar fast einem Verbot gleich. So dürfen PFT-haltige Löschschäume nicht mehr verwendet werden. Ich werde in besonderer Weise den weiteren Untersuchungsprozess verfolgen. Hier sehe ich die Behörden in der Verpflichtung, auch betroffene Grundstücke Privater zu untersuchen und die Kosten dafür zu übernehmen. Die Möglichkeiten einer umfangreichen Sanierung und das Angebot an Ersatzgewässern für den Angelsport muss ebenfalls zügig geprüft werden.“

Dr. Ulrich Kleemann sowie Joachim Gerke (Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz der SGD), Dr. Stefan Hill (Leiter des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LUWG) Rheinland-Pfalz), Dr. Hans-Christoph Schlichting (Amtsarzt/Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich) und weitere Experten der Behörden stellten die Situation dar und beantworteten die zahlreichen Fragen aus dem Publikum. Weitere Untersuchungen öffentlicher, aber auch privater Flächen wurden angekündigt. Ebenso soll untersucht werden, ob auch im verwendeten Kerosin (JP 8) PFT enthalten ist, dies „sei nicht mehr auszuschließen“, so ein Experte.

Binsfeld liegt in unmittelbarer Nähe des US-Militärflugplatzes Spangdahlem. Da viele Fragen im Zusammenhang mit der inzwischen in vielen Gewässern vorhandenen PFT-Konzentrationen ungeklärt sind, wurde von Umwelt-Staatssekretär eine Experten-Arbeitsgruppe eingerichtet. „Ich begrüße, dass seitens des Landes Rheinland-Pfalz mit großem Nachdruck an der Klärung des Problems gearbeitet wird“, so Jutta Blatzheim-Roegler.

Abgeraten wurde vom Verzehr von Fischen aus den Binsfelder Angelgewässer „Märchen“ sowie das Begießen von Nutzpflanzen mit Wasser aus dem ebenfalls belasteten Linsenbach. Der mit PFT belastete Klärschlamm wird von den VG-Werken Wittlich-Land mittlerweile komplett thermisch entsorgt, ein Ausbringen des Klärschlamms auf den Feldern ist auf Grund der hohen PFT-Belastung nicht mehr möglich. Ob und wann dies überhaupt wieder zulässig sein wird, konnten die Experten nicht prognostizieren. Die VG Wittlich-Land hat bereits Schadensersatz bei der BIMA (Bundesamt für Immobilienaufgaben, die das Gelände der Airbase Spangdahlem verwaltet) geltend gemacht. Kooperativ stellt sich laut Aussage der SGD-Vertreter die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Verwaltung auf der Airbase Spangdahlem dar, auf deren Gelände die Quellen des PFT-Eintrags angenommen werden. Das Trinkwasser der Gemeinde ist hingegen in keinster Weise betroffen, weil dies aus dem Gebiet „Obere Salm“ gewonnen wird. Wann und wie eine Sanierung der betroffenen Gewässer angegangen werden kann, konnte die SGD nicht sagen. Dies sei aber das Ziel.

Hier die Kleine Anfrage (PDF) lesen



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