Informationsveranstaltung Nationalpark in Morbach

Staatssekretär Griese wirbt für Nationalpark

Rheinland-Pfalz soll einen Nationalpark bekommen. Als mögliche Gebiete steht neben dem Pfälzer Wald, dem Soonwald und dem Saargau-Hochwald auch der Hochwald-Idarwald rund um die Gemeinde Morbach in der Diskussion. Am 13.02.2012 fand dazu eine Informationsveranstaltung in der Baldenauhalle statt, auf der Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese, Diplom-Forstwirt Bernhard Wern vom Institut für Zukunftsenergiesysteme und Hans-Günter Fischer, Präsident des Waldbesitzerverbands Rheinland-Pfalz, über Chancen und Risiken aufzuklären versuchten.


Kritische Grundstimmung

Thomas Griese hatte einen schweren Start. Die drei Morbacher Sägewerke Ludwig Kuntz, Eugen Decker und Karl Decker hatten zum Protest gerufen und empfingen den Staatssekretär des Umweltministeriums mit Protestschildern und einem Sarg, in dem symbolisch der "Deutsche Wald" beerdigt wurde. Die Lobby der "Säger" fürchtet um ihre Lebensgrundlage, Holz. Griese ging es vorrangig darum, Gerüchte über den Nationalpark durch fundierte Informationen zu ersetzen und so erstmal eine Grundlage zu schaffen, ob überhaupt in einem weiteren Schritt eine Interessenbekundung für einen Nationalpark im Staatswald Morbach ausgesprochen wird.

Bei der anschließenden Diskussion wurde klar, dass noch viele offene Fragen zu klären sind. Jutta Blatzheim-Roegler appellierte an die Morbacher Bürgerinnen und Bürger, sich dem weiteren Dialog nicht zu verschließen und einem Interessenbekundungsverfahren zuzustimmen. Durch dieses Verfahren ist eine umfassende Beteiligung im weiteren Prozess bei der Entscheidung pro oder contra Nationalpark möglich.

 

Nationalpark - wie, was, warum, wieso?

Das Gebiet des Rheinland-Pfälzischen Nationalparks soll folgende Kriterien erfüllen:

  • Die Fläche soll im Eigentum des Landes sein.
  • Das Gebiet soll 8000 bis 10.000 Hektar groß sein.
  • Auf 75 Prozent dieser Fläche soll sich die Natur frei entwickeln können.
  • Das Gebiet soll herausragende Bedeutung für den Biotopverbund besitzen.
  • Die Fläche soll weitgehend unzerschnitten sein.

 

    Besondere Bedeutung für das Ökosystem Wald kommt einem Nationalpark zu, wenn er - wie in Rheinland-Pfalz - überwiegend Buchenwälder umfassen und schützen soll. Hier soll es zu in einem Jahrzehnte dauernden Umbauprozess kommen, so dass im Kerngebiet des Nationalparks "Urwälder" entstehen.

    Positive Einflüsse auf die Regionalentwicklung entstehen so, neue touristische Anreize werden gegeben und die regionale Identität durch einen Nationalpark wird ergänzt und gefördert.

    Der künftige Nationalpark soll nicht einfach einer Region aufgezwungen werden, vielmehr soll im gemeinsamen Dialog ein für die anwohnende Bevölkerung nicht nur tragfähiges, sondern von ihr mitgestaltetes Konzept entstehen. Dieser Prozess beginnt mit einer Interessenbekundungsverfahren. Besteht Interesse, werden in einem intensiven Beratungsprozess verschiedenste Parameter festgelegt, etwa die genaue Schutzzone, Brennholzzonen, Jagdbetrieb oder infrastrukturelle Erschließung. Erst dann, wenn alles geregelt ist, kommt es zum förmlichen Ausweisungsverfahren und der Nationalpark kann entstehen.

     



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