Kulturlandschaft Zeller Hamm

Bei einem Besuch bei der Bürgerinitiative Zeller Hamm informierten sich am Donnerstag, den 01.08.2013, Jutta Blatzheim-Roegler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag, Joscha Pullich, grüner Direktkandidat im Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück und der Vorstand der Cochem-Zeller Grünen über den aktuellen Stand des Projekts „Ferienpark Marina Weingarten“ in Zell.

Bemängelt wurden vor allem die Auswirkungen der Baumaßnahmen auf die einmalige Landschaft an der Mosel, aber auch der sorglose Umgang der politisch Verantwortlichen mit den Bedenken der Anwohner und Verbände. Eingaben zum Bebauungsplan seien nicht wirklich ernst genommen worden und die Erfüllung von Auflagen sei nicht geklärt, kritisierten die anwesenden Bürger das Projekt. Auch die Auswirkungen von möglichen Dumpingpreisen im Ferienpark auf die Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen vor Ort gaben großen Anlass zur Sorge.

"Ein hohes Konfliktpotential birgt des Weiteren die geplante Zuwegung zum Ferienpark", so der BI-Vorstand. "Die Straßen sollen als Wirtschaftsweg, Ferienparkzuwegung und Rad-/Nordicwalkingweg genutzt werden, was völlig unrealistisch und gefährlich ist".

„Ein solches Großprojekt darf nicht von einem Investor unserer Landschaft und den Bürgern aufgezwungen werden“, meinte Joscha Pullich, „keinesfalls darf es zu Enteignungen der Zeller Winzer kommen“.

Fraglich war auch, ob der Investor überhaupt die Mittel besitzt, das Projekt erfolgreich bis zum Ende durchzuführen. Durch das Abbrechen eines kleinen Projektes in der Zeller Altstadt (Ruude Hous) habe der Investor erhebliche Zweifel daran entstehen lassen, so der Vorstand der Bürgerinitiative.

„Bei den vielen Verzögerungen und ungeklärten Fragen scheint es mir fraglich, ob der Ferienpark so überhaupt realisiert werden kann“, so Jutta Blatzheim-Roegler, die auch tourismuspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion ist. „Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Rheinland-Pfalz. Er verbessert die Attraktivität und Lebensqualität der ländlichen Regionen, trägt damit zum Erhalt der Kultur- und Naturlandschaften bei und fördert die regionale Identität.“ Vorrangige Ziele der überarbeiteten Tourismusstrategie des Landes seien daher  die Steigerung der Wertschöpfung und die Umsetzung eines ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Tourismus. Eine Projekt wie das vorliegende widerspreche diesen Zielen. Allerdings beruhten die bisher getroffenen Entscheidung auf den für die Flächennutzungsplanung zuständigen kommunalen Gremien.  Landesmittel werde es für den Ferienpark nicht geben.

Politisch werden die Grünen das weitere Verfahren weiterhin kritisch begleiten.