Mach mal leiser – Strategien gegen Lärm umsetzen

Mobilität ist wichtig in unserer Gesellschaft, insbesondere im Flächenland Rheinland-Pfalz. Aber der Preis ist hoch: Auto-, Flug- und  Bahnlärm legen sich wie eine Emissionsdecke über unseren Alltag, in dem für die kleinen Geräusche und die Stille immer weniger Platz zu sein scheint.

Jutta Blatzheim-Roegler, Verkehspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz begrüßt daher die Initiative von Umweltministerin Ulrike Höfken, 300.000 Euro zur  Finanzierung von Pilotmaßnahmen für die Lärmaktionsplanung von Kommunen in Rheinland-Pfalz bereit zu stellen und damit aktiven Lärmschutz vor Ort anzuschieben.

Krankheitserreger Lärm

Längst ist wissenschaftlich erwiesen: Lärm macht krank. Konzentrationsstörungen, Herz- und Kreislaufbeschwerden sowie psychosomatischen Krankheiten können Folgen permanenter Beschallung sein. Gerade nachts, wenn der Körper und die Seele sich erholen sollen, wird das gesunde Gleichgewicht durch Ruhestörungen massiv ins Wanken gebracht. Auch aus diesem Grund fordern wir GRÜNE eine verbindliche, bundesweite, gesetzliche Nachtflugregelung, denn genau wie die Betroffenen des Flughafen Frankfurt haben die Anwohner beispielsweise des Flughafen Hahn ein Anrecht auf „stille Nächte“.

Das Recht auf Nachtruhe ist unteilbar, somit ist die Eindämmung von Fluglärm nur ein Punkt auf der Liste. Hinzu kommen u.a. die Streichung des Schienenbonus in der Nacht und eine Absenkung der Lärmsanierungsgrenzwerte an Schienenwegen. Im Hinblick darauf, dass Rheinland-Pfalz als „Transitland“ gilt, ist der Bund aufgefordert, endlich ein Konzept gegen LKW-Maut-Ausweichstrecken vorzulegen. Der europäische Transitgüterverkehr - beispielsweise auf der B 10 – muss weiträumig umgeleitet werden. Dort, wo Verkehrsvermeidung als erstes Ziel nicht umsetzbar ist, gilt es, lärmarme Verkehrsträger zu fördern.