Plenarrede

Stärkung der rheinland-pfälzischen Obstbauberatung – Herausforderungen durch nachhaltige Neuausrichtung des Versuchswesens begegnen
Drucksache 18/8263


Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Weber hat schon ausgeführt, wie wichtig für Rheinland-Pfalz das Thema des Obstbaus ist. Tatsächlich ist Rheinland Pfalz mit rund 4.000 Hektar das drittgrößte Anbaugebiet für Obst in Deutschland. In ganz Deutschland sind es 50.000 Hektar an Baumobst, die angebaut werden.

Der Standort Klein-Altendorf wird bereits seit dem Jahr 2002 von RheinlandPfalz mitgenutzt. In Klein-Altendorf werden zum Beispiel Fragen zur klimaangepassten Sortenauswahl, zu umweltschonenden Anbaumethoden und biologischem Pflanzenschutz im Hinblick auf den Obstanbau untersucht. Das ist gerade in heutigen Zeiten ganz wesentlich.

Dort wird auch die Grundlage für die Sortenempfehlungsliste des Landes Rheinland-Pfalz erarbeitet. Sie sehen also, es ist nicht nur Forschung, sondern auch das Angebot praxistauglicher Lösungen und gleichzeitig einer guten Beratung von Obstbauern. Gerade in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise ist ein nachhaltiges Versuchswesen in Kombination mit praxisorientierter Beratung unseres Erachtens notwendig.

Wir müssen einen Blick nach Südeuropa werfen. Dort ist es so, dass in der Emilia Romagna, die eines der größten Obstanbaugebiete dort unten war, wegen Wassermangels inzwischen überhaupt gar keine Äpfel und Birnen mehr angebaut werden können. Man muss sich gerade in diesen Regionen – aber auch bei uns wird es heißer – damit auseinandersetzen, dass man sogenannte Low-Chilling-Sorten benötigt, die im Winter weniger Kälte benötigen, um eine gleichmäßige Blüte im nächsten Frühjahr zu realisieren.

Die Extremwetterereignisse – das hatten wir heute schon an anderer Stelle als Thema, als es um den Bericht der Enquete ging – nehmen zu, und die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen gegenüber Hagel und Hitze im Obstbau, aber auch im Wein- und Ackerbau sind gefragt wie noch nie. Nur mit guter Beratung und innovativen Ideen können wir die Obstbauern im Land fit für die Zukunft machen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)

Wir Grüne freuen uns auch besonders darüber, dass eine nachhaltige Neuausrichtung des Fachkonzepts in Klein-Altendorf hinsichtlich der Pflanzenschutzmittelreduktion und umweltverträglicher Arbeitsweisen stattgefunden hat. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch von unserer Seite dem Ministerium für die Gespräche mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz danken; denn hier wurde sich sehr für eine langfristige Kofinanzierung durch Nordrhein-Westfalen eingesetzt.

An dieser Stelle also herzlichen Dank, Andy Becht, nicht nur, weil Weihnachten ist, sondern auch für Deine Arbeit. Wir wollen den Obstbau in Rheinland-Pfalz für die regionale Wertschöpfung, den Erhalt der Kulturlandschaft, die Förderung der Artenvielfalt und die Versorgung der Menschen mit Obst aus der Region zukunftsfest machen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Auch von mir frohe Weihnachten und eine gute Zeit Ihnen allen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und bei der SPD)

 

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