Sondersitzung des Interregionalen Parlamentarier-Rats in Perl

Cattenom gehört abgeschaltet! Cattenom – non merci!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind aus der Anti-Atomkraft-Bewegung der frühen 80er Jahre entstanden und die GRÜNEN im Kreis Bernkastel-Wittlich, darunter auch Jutta Blatzheim-Roegler, haben von Anfang an gegen den Bau und die 1986 erfolgte Inbetriebnahme des Reaktors Cattenom protestiert.  Während es in Deutschland mittlerweile einen Konsens für den Atom-Ausstieg und den Ausbau von Erneuerbaren Energien gibt, lauert ganz in unserer Nähe eine Bedrohung für die Menschen der Region: Das Atomkraftwerk Cattenom ist die zweitgrößte Atomkraftanlage Frankreichs und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Luxemburg, dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Wallonien. Bei einem Unfall im AKW Cattenom wären in einem Umkreis von 80 km mehr als 1,2 Millionen Menschen, allein auf deutscher Seite, betroffen.

Auch im Normalbetrieb (d.h. ohne einen Störfall) geben Atomkraftwerke über den Kamin, das Maschinenhaus und das Abwasser radioaktive Stoffe an die Umwelt ab. Diese radioaktive Strahlung kann Krebs (v.a. bei Kindern) auslösen. Dies wurde kürzlich durch eine französische Studie über Leukämieraten bei Kindern, die in der Nähe eines AKW wohnen, bestätigt. Eine deutsche Studie (KIKK-Studie) kam 2009 zu einem ähnlichen Ergebnis.

Wichtige Sicherheitssysteme (wie z.B. für die Notstromversorgung, die Notkühlung oder Notabschaltung des Reaktors) sind nur zweifach statt mehrfach vorhanden. Es gibt keine gebunkerte Notwarte, von der aus der Reaktor auch im Notfall steuerbar wäre. Die Auslegung der Anlage gegenüber größeren Erschütterungen (Erdbeben, Terroranschläge, Kriegseinwirkung, Flugzeugabstürzen) ist mangelhaft.

Das AKW Cattenom ist nicht ausreichend gegen Hochwasser geschützt, da die Pumpen und Rohre an der Mosel überschwemmt werden.  Die GRÜNEN werden – ob im Verbandsgemeinderat oder auf Landesebene - nicht nachlassen, auf das Risiko hinweisen, das vom AKW Cattenom ausgeht!

Unrühmlichen Liste von Störungen und Störfällen

Eine nachträgliche Bewertung eines zunächst als „Störung“ eingestuften Ereignisses im Januar 2012 im AKW Cattenom wurde Anfang Februar - mehr als zwei Wochen nach dessen Entdeckung - von der französischen Atomaufsichtsbehörde ASN als „Störfall“ eingestuft. Zuvor war lediglich die Einstufung auf Stufe 1 („Störung“) der 7-stufigen INES-Skala erfolgt, nachträglich erfolgte die Anhebung auf INES-Stufe 2 („Störfall“). Damit wird festgestellt, dass ein begrenzter Ausfall der gestaffelten Sicherheitsvorkehrungen vorlag.

Der Betreiber EDF hatte am 18.01.2012 gemeldet, dass bei der Durchführung einer wiederkehrenden Prüfung das Fehlen einer Durchlassöffnung von 20 Millimetern Durchmesser in einer der Rohrleitungen für die Kühlung und Reinigung des Wassers der Brennelementlagerbecken festgestellt wurde. Die Öffnung hat die Aufgabe, bei einer möglichen Fehlsteuerung im Zulauf des Kühlwassers ein ungewolltes Zurücklaufen des Beckenwassers durch den Siphon-Effekt zu verhindern. Dieses Zurücklaufen könnte im ungünstigsten Fall zu einem Absinken des Wasserstandes im Lagerbecken und in der Folge zu einer Beschädigung der Brennelemente durch mangelnde Kühlung führen. Der Fehler war in den Blöcken 2 und 3 aufgetreten, er wurde bis zum 3. Februar behoben. Dieses Ereignis zeigt nicht nur einmal mehr, dass Cattenom ein Pannen-Reaktor ist, sondern wirft auch erneut ein Licht auf die mangelnde Informationspolitik der Betreiber.



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Jutta unterstützt die Aktion als Patin an der IGS Morbach und am Gymnasium Traben-Trarbach. Infos hier>>

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